Liebe Eltern, liebe Patienten,

die aktuelle kinderärztliche Versorgungssituation in Langenhagen führt momentan zu katastrophalen Verhältnissen bei unserer täglichen Arbeit! Wir wissen, dass viele von Ihnen mit der Betreuung Ihrer Kinder nicht zufrieden sind – wir sind das auch nicht. Gerade werden wir von der saisonalen Infektwelle völlig überrannt. Arzt und Personal sind ebenfalls gesundheitlich angeschlagen; meine Mitarbeiterinnen schieben trotzdem massiv Überstunden oder arbeiten im Home-Office weiter.

Wir können mittlerweile nicht mehr allen Termin- und sonstigen Anfragen gerecht werden, eine optimale Patientenversorgung ist nicht mehr gewährleistet!

Wir behandeln täglich bis zu 40 akut erkrankte Kinder im Abstand von 5 Minuten – zusätzlich zu den normalen Vorsorgen, die natürlich auch erfolgen sollen. Wenigstens in dieser und der nächsten Woche müssen wir daher ganz starke Abstriche bei der Betreuung Ihrer Kinder machen und bitten dafür um Verständnis.

Wir müssen v.a. die Terminverteilung etwas gleichmäßiger gestalten: Kranke Kinder, die wegen der gleichen Erkrankung bereits bei uns waren, kommen bitte nicht noch einmal zur Kontrolle, sondern nur bei deutlicher Verschlechterung der Symptome. So hat ein anderes Kind die Chance, einen Termin zu ergattern. Überlegen Sie bitte auch, ob ein Arztbesuch wirklich dringend erforderlich ist, ob zum Beispiel sämtliche Geschwister vorgestellt werden müssen oder nur das Kind, das am schwersten erkrankt ist. „Vor dem Wochenende noch einmal abhören“ ist derzeit nicht möglich – auch wenn wir dies gerne anders praktizieren würden. Im Moment können wirklich nur schwer erkrankte Kinder (z.B. mit 40 Grad Fieber, Atemnot, starken Ohrenschmerzen) vorgestellt werden. Haben Sie bitte Verständnis, dass meine Mitarbeiterinnen gezwungen sind, im Gespräch mit Ihnen zu triagieren und die Dringlichkeit Ihrer Anfrage abschätzen müssen.

Oberste Priorität hat die Versorgung Neugeborener – ohne wenn und aber. Auch bei uns häufen sich die Fälle von schweren Atemwegserkrankungen bei den Allerkleinsten, diese müssen immer bevorzugt behandelt werden können, insbesondere im Hinblick auf die ebenfalls katastrophale Lage in den Kinderkliniken, wo Verlegungen nach z.B. Kassel oder Magdeburg gerade Normalität sind.  Bitte denken Sie in diesem Punkt solidarisch!

Dass es schwierig ist, uns zur Vereinbarung von Tagesnotfallterminen zu erreichen, wissen wir auch. Parallel zur Sprechstunde sind meine Mitarbeiterinnen fast durchgängig am Telefon, phasenweise müssen wir den Anrufbeantworter einschalten, um aufgelaufene Anliegen abzuarbeiten. Wir bekommen so viele Anrufe gleichzeitig, dass dies unsere Telefonanlage überfordert, obwohl uns (anders als bei vielen anderen Praxen) bis zu sechs Leitungen gleichzeitig zur Verfügung stehen (abhängig von der Anzahl der MFAs). E-Mails und SMS können wir daher im Moment nicht berücksichtigen. Versuchen Sie bitte immer, uns telefonisch zu kontaktieren und kommen Sie auf keinen Fall einfach so zu uns. Über die Sprechanlage werden keinerlei Anliegen behandelt!

Besonders bedanken wir uns für alle positiven und freundlichen Rückmeldungen, die uns Mut machen durchzuhalten – trotz aller Diskussionen am Telefon!

Wir danken für Ihr Verständnis und hoffen auf bessere Zeiten.
Ihre Kinderarztpraxis Karsten Herken