Humane Papillomviren (HPV) werden durch direkten Kontakt auf Haut oder Schleimhäute übertragen, HPV-Infektionen der Geschlechtsorgane gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten: ca. die Hälfte aller Männer und Frauen infiziert sich mindestens einmal im Leben mit diesen Viren.

Von den bislang über 100 bekannten Untertypen der HP-Viren verursachen viele zwar unangenehme, aber eher harmlose Symptome, wie z.B. Genitalwarzen. Andere Virustypen aber können noch Jahre nach einer (häufig unbemerkten) Infektion zu Gebärmutterhalskrebs führen: Jeder Gebärmutterhalskrebs hat eine HPV-Infektion als Ursache, aber nicht jede HPV-Infektion führt zu Gebärmutterhalskrebs.

Empfohlen wird derzeit eine Impfung für Mädchen mit einem Impfstoff, der sich gegen neun Untertypen der Viren richtet, einschließlich denen, die für ca. 70% aller Gebärmutterhalskrebs-Fälle verantwortlich sind. Auch das Risiko für Genitalwarzen sinkt mit der Impfung.

Die Impfung ist am wirkungsvollsten, wenn noch keine HPV-Infektion erfolgt ist. Da die HP-Viren aber stark verbreitet sind, findet nach der Aufnahme erster sexueller Kontakte eine rasche Durchseuchung mit HPV statt. Deshalb ist es wichtig, vor dem ersten Geschlechtsverkehr zu impfen, empfohlen wird die Impfung ab neun Jahren, mit einer Zweitimpfung nach sechs Monaten. Wird erst nach dem 14. Geburtstag mit der Impfung begonnen, werden drei Impfungen im Abstand von sechs Monaten nötig.

Derzeit werden keine Auffrischungsimpfungen empfohlen; da die die HPV-Impfung aber erst seit gut zehn Jahren im Impfplan der Ständigen Impfkommission enthalten ist, liegen momentan noch keine genauen Kenntnisse über die mögliche Notwendigkeit einer Auffrischungsimpfung nach einem längeren Zeitraum vor.

Wichtig ist aber, dass trotz erfolgter Impfung weiterhin alle empfohlenen Maßnahmen zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs wahrgenommen werden sollen, da derzeit nur gegen die häufigsten Untererreger geimpft wird und somit das Risiko zwar minimiert aber nicht ausgeschlossen ist.

Aktuell 9/18:

Seit Juni 2018 empfiehlt die Stiko auch die Impfung von Jungen, analog zu der Impfung von Mädchen. Bei Jungen schützt die HPV-Impfung vor Genitalkarzinomen, vor Karzinomen im Mund- und Rachenraum sowie vor Feigwarzen. Außerdem erhöht eine zusätzliche Durchimpfung von Jungen auch den Schutz der Mädchen. Derzeit entscheidet der Bundesausschuss, ob die HPV-Impfung für Jungen in das Schutzimpfungsprogramm aufgenommen und somit zur Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen wird. Nähere Informationen in Kürze.

Aktuell 1/19:

Seit Dezember 2018 wird die HPV-Impfung auch für Jungen von den Krankenkassen übernommen, somit ist sie nun regulärer Teil des Impfplans für Kinder und Jugendliche geworden. Bei Interesse sprechen Sie uns an.