Masern sind eine Viruserkrankung, die über Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch weitergegeben wird. Die Inkubationszeit beträgt acht bis 14 Tage, danach treten erste, unspezifische Krankheitssymptome auf: Fieber, Schnupfen, Reizhusten, Bindehautentzündung. Auf den Schleimhäuten der Wangen bilden sich weiße Flecken.
Zunächst stellt sich daraufhin eine leichte Besserung der Beschwerden ein und das Fieber verschwindet, um aber nach einigen Tagen wieder anzusteigen. Es kommt dann zum typischen Masernausschlag aus scheinbar zusammenfließenden Flecken, der am Kopf beginnt und am Körper herunterwandert. Der Patient ist zunehmend lichtscheu; es können Komplikationen auftreten, wie Mittelohr- oder Lungenentzündung, bis hin zu einer Enzephalitis (Gehirnentzündung), die auch tödlich verlaufen kann.
Während der ganzen Zeit sind die Patienten ansteckend, erst einige Tage nach Auftreten des Ausschlags nimmt die Ansteckungsgefahr ab.
Als besonders schwere Komplikation gilt die sog. SSPE (subakute sklerosierende Panenzephalitis), die als Spätfolge noch Jahre nach einer überstanden geglaubten Maserninfektion auftreten kann. Dabei wird nach und nach das Gehirn zerstört, und lebenswichtige Körperfunktionen können nicht mehr aufrechterhalten werden, was schließlich zum Tod führt. Auf 100.000 Masernerkrankungen kommen ca. 4 – 11 SSPE-Fälle; ein deutlich höheres Risiko besteht bei Kindern unter fünf Jahren: hier entwickeln etwa 20 – 60 von 100.000 Masernerkrankten eine SSPE. Je jünger der Patient bei der Ersterkrankung war, desto höher ist also die Wahrscheinlichkeit einer nachfolgenden SSPE.
Die erste Masernimpfung erfolgt mit der U6 ab dem elften Lebensmonat in einer Dreifach-Impfung, die zweite acht bis zwölf Wochen darauf. Da es sich um eine Lebendimpfung handelt, kann es sein, dass ca. eine Woche nach der Impfung Nebenwirkungen auftreten können, wie Fieber oder Hautausschlag („Impfmasern“), weswegen es sinnvoll ist, ein Fiebermittel vorrätig zu haben.