Liebe Eltern!

In der letzten Woche hat die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Empfehlung zur Covid-19-Impfung von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren veröffentlicht. Wie zu erwarten war, wird die Impfung für Kinder zwischen 12 und 15 Jahren nicht allgemein empfohlen. Im Gegensatz zu unserer bisherigen Planung trifft dies darüber hinaus nun aber auch für 16- und 17-Jährige zu. Lediglich chronisch-kranke Kinder und Jugendliche sollen also nach der Empfehlung der STIKO geimpft werden.

Im folgenden der Text im Wortlaut:

„Die STIKO empfiehlt bei Kindern und Jugendlichen mit Vorerkrankungen aufgrund eines anzunehmenden erhöhten Risikos für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung eine Impfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty (BioNTech/Pfizer). Der Einsatz von Comirnaty bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 12–17 Jahren ohne Vorerkrankungen wird derzeit nicht allgemein empfohlen, ist aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz möglich.“
(Robert-Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin 23/2021 vom 10.06.2021)

Der Grund für die zurückhaltende Empfehlung der STIKO liegt darin, dass der in den meisten Fällen leichte Verlauf der Krankheit in dieser Altersgruppe die breite Anwendung eines Impfstoffs nicht rechtfertigt, der bislang nur in sehr kleinen Studien getestet wurde. Außerdem sollen aufgrund der weiterhin bestehenden Impfstoffknappheit weiterhin bevorzugt Personen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf geimpft werden.

Die Kinderarztpraxis Karsten Herken versteht sich als STIKO-konforme Impfpraxis, was in der Konsequenz für uns bedeutet, dass wir uns der Entscheidung anschließen und bis auf weiteres keine Kinder und Jungendlichen unter 18 Jahren mehr impfen werden.

Alle bestellten Impfdosen werden wir noch verimpfen, bereits zugesagte Impftermine werden selbstverständlich eingehalten. Weitere Impfinteressenten müssen sich bitte an das Impfzentrum wenden. Dort werden auch Jugendliche unter 18 Jahren geimpft, gemäß der STIKO-Information, dass nach ärztlicher Aufklärung und individuellem Wunsch dies möglich ist.

Ein weiterer Grund, die Impfungen auslaufen zu lassen, liegt für uns in dem großen Arbeitsaufwand, den die Organisation, Koordination und die Durchführung der Impfungen – nach der regulären Sprechstunde! – darstellt. Wir mussten feststellen, dass unsere Praxisabläufe durch viele Nach- und Rückfragen bezüglich der Warteliste oder durch Versuche, Termine zu verhandeln, gestört und blockiert wurden.

Wir bitten Sie daher um Verständnis und verweisen an das →Impfzentrum, dort erhalten Sie auch Gruppentermine für die ganze Familie. Wer sehr flexibel ist, kann sich auch bei der →Impfbrücke anmelden.

Anders sieht es aus bei chronisch-kranken Kindern und Jugendlichen, hier wird die Impfung ausdrücklich von der STIKO empfohlen. Als Diagnosen werden hier genannt:

  • Adipositas (> 97. Perzentile des BMI),
  • angeborene oder erworbene Immundefizienz oder relevante Immungsuppression,
  • angeborene zyanotische Herzfehler (O2-Ruhesättigung < 80%),
  • schwere pulmonale Hypertonie,
  • chronische Lungenerkrankungen mit anhaltender Einschränkung der Lungenfunktion,
  • chronische Niereninsuffizienz,
  • chronische neurologische oder neuromuskuläre Erkrankungen,
  • maligne Tumorerkrankungen,
  • Trisomie 21,
  • syndromale Erkrankungen mit schwerer Beeinträchtigung sowie
  • nicht ausreichend eingestellter Diabetes mellitus.

Wenn bei Ihrem 13- bis 17jährigen Kind eine solche Indikation vorliegt und Sie eine Impfung wünschen, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Kinderarztpraxis Karsten Herken

Ausführliche Information hier auf der Seite des RKI.