Meningokokken sind Bakterien, die ausschließlich beim Menschen auftreten. Nach einer Inkubationszeit von zwei bis vier, manchmal auch bis zehn Tagen, treten zunächst unspezifische Beschwerden im Nasen-Rachen-Raum auf; innerhalb kurzer Zeit folgen Kopfschmerzen, Fieber und Schwindel, und es entwickelt sich als schweres Krankheitsbild in ca. zwei Drittel der Fälle eine Hirnhautentzündung (Meningitis) mit Erbrechen und Nackensteifigkeit. Weiterhin kommt es zu einer Gerinnungsstörung , die zu Einblutungen in Haut und Organen führen und nicht selten in Organversagen und Tod enden kann.
Bei zehn bis 20% aller Betroffenen führt die Krankheit zu bleibenden Komplikationen. Dabei kann es nach einer Meningitis zu Krampfanfällen, Lähmungen, Einschränkungen des Intellekts mit Lernschwierigkeiten sowie Schädigungen des Innenohrs mit darausfolgender Taubheit kommen.
Ansteckungsgefahr besteht bereits etwa sieben Tage vor Beginn der Symptome und dauert bis zu einem Tag nach dem erfolgreichen Beginn einer Antibiotika-Therapie an. Die Erkrankung ist meldepflichtig, bei Verdacht auf eine Meningokokken-Infektion erfolgt eine sofortige Krankenhauseinweisung.
Derzeit sind 13 Untergruppen der Erreger bekannt, standardmäßig geimpft wird in unserer Praxis nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission um den ersten Geburtstag gegen die der Gruppe C. Es handelt sich dabei um eine einmalige Impfung, da die weitaus meisten Erkrankungen im ersten oder zweiten Lebensjahr auftreten. Aber auch zwischen dem zweiten und dem 18. Lebensjahr kann eine evtl. verpasste Impfung noch nachgeholt werden, da die zweitmeisten Erkrankungen bei 15- bis 19-Jährigen auftreten.
Weiterhin ist Impfstoff gegen die Meningokokken der Gruppe B verfügbar, dieser wird jedoch momentan nur für Personen mit erhöhtem individuellem Erkrankungsrisiko verwendet. Aufgrund derzeit noch unvollständiger Datenlage besteht keine generelle Impfempfehlung seitens der Impfkommission.